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Die Faszination des Mondes
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Ausdruck vom 16.03.2024
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Sightseeing-Tour - Von Neumond bis Neumond

Der Mond wendet uns immer die selbe Seite zu, da er genau so lange braucht, um sich einmal um seine eigene Achse zu drehen, wie er braucht, um einmal die Erde zu umrunden: 29,5 Tage. Der Neumond markiert den Tag 0 des Mondalters, im ersten Viertel steht er am 7. Tag, Vollmond ist am 14. Tag des Zyklus und das dritte Viertel erreicht er am 22. Tag. Das ist gleichzeitig das Mondalter. Beobachtungsführer geben an, an welchem Tag nach Neumond besondere Strukturen am besten zu sehen sind. Häufig enden sie mit dem 14. Tag – also bei Vollmond – da sich die Beleuchtungsverhältnisse dann umkehren. Ein Krater, der am 7. Tag gut zu sehen ist, wird zwei Wochen später am 22. Tag wieder genauso günstig beleuchtet.

Um sich auf dem Mond zurecht zu finden, sollten Sie sich eine Mondkarte besorgen. Besonders geschickt sind Mondkarten, die den Anblick in Ihrem Teleskop wiedergeben. In einem Linsenteleskop mit Zenitspiegel ist das Bild aufrecht, aber seitenverkehrt; im Newton steht es auf dem Kopf. Zum Glück enthält die moderne Literatur meist beide Darstellungen. Im Fernglas oder in einem Teleskop mit Amici-Prisma sehen Sie den Mond in der selben Orientierung wie mit bloßem Auge, dafür stellen wir Ihnen einige Karten in diesem PDF zur Verfügung. Neben reinen Atlanten gibt es auch Beobachtungsführer mit Tipps für jedes Mondalter.

Interessanterweise zeigen viele Karten etwa sechzig Prozent der Mondoberfläche. Da der Mond eine elliptische Bahn um die Erde beschreibt, ist er nicht immer gleich schnell. Dadurch können wir immer wieder einen Blick über seinen Rand werfen und sehen Gebiete, die uns eigentlich verborgen bleiben müssten. Dieser Effekt nennt sich Libration, er beschreibt die scheinbare Nickbewegung unseres Trabanten.

Im folgenden wollen wir uns nach dem Mondalter geordnet ein paar der schönsten Formationen heraussuchen. Wir beginnen mit dem drei Tage alten Mond – vorher ist die schmale Mondsichel so dünn, dass Sie sie nur mit Mühe überhaupt erkennen können. Beginnen Sie immer mit einer Vergrößerung, bei der Sie den kompletten Mond überblicken können, und vergleichen Sie den Anblick dann mit Ihrer Karte: Wie müssen Sie die Karte halten, damit der Anblick überein stimmt? Dann halten Sie Ausschau nach den großen Mondmeeren, diese sind die besten Landmarken, um sich zu orientieren. Damit sollten Sie dann auch die kleineren Krater identifizieren und bei höherer Vergrößerung wiederfinden können.

Dann können Sie loslegen. Wir fangen mit unserer Beobachtung an, wenn der Mond drei Tage alt ist. In den ersten beiden Tagen nach Neumond ist seine schmale Sichel noch so schmal und nahe an der Sonne, dass sie sich kaum gegen die Dämmerung abheben kann.

Sightseeing auf dem Mond - 9. Mondtag

Langsam werden immer mehr Bereiche der dunklen Hälfte unseres Trabanten sichtbar – die Westhälfte des Monds enthält mehr und größere Meere als die Osthälfte. Der Terminator verläuft nun durch das Meer der Kälte und das Regenmeer, weiter südlich durchquert er nun auch das Mare Cognitum, das „bekannte Meer“. Das Highlight des Abends ist der Krater Copernicus. Ihm waren wir bereits gestern begegnet, als er langsam aus dem Schatten erschien. Sie finden ihn südlich des Regenmeeres, an der Grenze zu einer weiteren Lavaebene: Dem Inselmeer Mare Insularum. Der 810 Millionen Jahre alte Krater ist 93 Kilometer groß und hat einen rund viertausend Meter hohen, terrassierten Randwall. Das Zentralmassiv in seinem Zentrum erstreckt sich über ein dreißig Kilometer großes Gebiet, die höchsten Gipfel sind aber nur 1300 Meter hoch. Auch Copernicus liegt im Zentrum eines Strahlennetzes, allerdings hat sich das beim Einschlag herausgeworfene Material nur über einen Radius von 500 Kilometern verstreut – und nicht über 3000 Kilometer wie bei Tycho.

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