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Die Faszination des Mondes
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Ausdruck vom 18.03.2024
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Mondalter: 5. und 18. Tag

Während der Terminator über den Mond wandert, tauchen immer größere Teile seiner Meere aus der Finsternis auf. Mare Frigoris, Mare Serenitatis und Mare Tranquilitatis liegen am Termintor, sind jedoch noch immer nicht vollständig zu sehen. Zwischen Mare Serenitatis und Mare Nectaris liegt Sinus Asperitatis, die 180 Kilometer breite „Bucht der Rauheit“. Ihr Boden ist von zahlreichen kleinen Kratern übersät.

Westlich des Übergangs vom Mare Nectaris zum Sinus Asperitatis sehen Sie drei große Krater: Theophilus, Cyrillus und Catharina. Fangen wir im Süden der beeindruckenden Gruppe an. Dort liegt Catharina, der älteste der drei jeweils rund einhundert Kilometer großen Krater. In seiner Nordhälfte liegt ein weiterer Krater, der fast halb so groß ist wie der Hauptkrater. Catharina ist der älteste Krater dieser Gruppe, seine Wälle wurden wahrscheinlich beim Einschlag beschädigt, bei dem auch der kleinere Krater Catharina A entstand.

Ein kleines Stück nördlich von Catharina liegt Cyrillus. Er ist jünger, die terrassierten Wälle und sein Zentralberg mit drei Gipfeln sind noch erkennbar. Der Boden von Cyrillus ist sehr uneben, im Westteil können Sie sogar einen weiteren, 17 Kilometer großen Krater erspähen.

Der dritte im Bunde ist Theophilus, er liegt zwischen dem Nektarmeer und der Bucht der Rauheit. Er ist der jüngste der Gruppe und hat mächtige Wälle, die sich gut fünf Kilometer über dem Kraterboden erheben – höher als die irdischen Alpen! Das Zentralmassiv ist immerhin noch zweitausend Meter hoch, durchmisst dreißig Kilometer und hat einen dreigeteilten Gipfel.

Werfen Sie noch einen Blick in die „Meeresenge“ zwischen Nektarmeer und Bucht der Rauheit: Sehen Sie den Krater Mädler mit seinen steilen Hängen? Am Südrand des Mare Nectaris wirkt der halb zerstörte, 124 Kilometer große Krater Fracastor wie eine Bucht des Meeres. Sein Nordrand wurde völlig zerstört, und von seinem Zentralberg ist allenfalls noch eine Andeutung zu erkennen – die Lavamassen des Mare Nectaris müssen hier also über einen Kilometer dick sein.

Zweihundert Kilometer weiter südlich – was annähernd dem doppelten Durchmesser von Fracastor entspricht – erwartet Sie der 4,5 Kilometer tiefe Krater Piccolomini mit seinem markanten, zwei Kilometer hohen Zentralberg. Er liegt am Südostende der AltaiVerwerfung. Diese fast 500 Kilometer lange, unregelmäßige Linie entspricht möglicherweise dem ursprünglichen Rand des Mare Nectaris. Die Wand ist eintausend bis dreitausend Meter hoch.